Wenn Wut kein Raum bekommt, verlierst du dich selbst
Es ist nicht die Wut, die uns zerstört.
Nein, es ist ihr Schweigen, ihr Wegdrücken.
Das leise Brodeln unter der Oberfläche – bis wir uns selbst nicht mehr spüren.
Unterdrückte Wut ist nicht laut.
Sie zeigt sich in verspannten Schultern, in der Enge in der Brust, in Worten, die wir nicht aussprechen.
Sie macht uns klein und angepasst.
So sehr, dass wir irgendwann vergessen, was wir eigentlich fühlen.
Ich weiß, wie sich das anfühlt.
Denn ich war oft die, die stark war. Die Verständnisvolle, die Ruhige.
Ich war die, die geschluckt hat, was sie eigentlich hätte rausschreien wollen.
Wut ist kein Problem – sie ist deine Kraft
Wut hat einen Sinn.
Sie ist nicht dein Feind. Sie ist dein Kompass.
Sie zeigt dir, wo deine Grenze überschritten wurde.
Sie ruft: „So nicht!“
Aber wenn du sie ignorierst, verlierst du mehr als nur diesen Impuls.
Du verlierst die Verbindung zu dir selbst.
Denn in deiner Wut steckt Klarheit.
Sie ist Wahrheit, die Energie, die Selbstachtung.
Wut will dich nicht zerstören – sie will dich befreien.
Doch diese Befreiung beginnt nicht im Außen.
Sie beginnt in dir!
Warum du deine Wut spüren darfst
Wenn du bereit bist, deiner Wut Raum zu geben – ohne Drama, ohne Explosion – kann sie dir zeigen, was du so lange weggeschoben hast:
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Wo hast du zu oft Ja gesagt, obwohl dein Inneres Nein geschrien hat?
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Wo hast du dich selbst verlassen, um für andere da zu sein?
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Was macht dich wirklich wütend – unter dem ersten Impuls?
Diese Fragen tun weh, aber sie öffnen auch. Denn da, wo du hinschaust, kann Heilung beginnen.
Aus Wut wird Würde – wenn du dich traust, hinzuhören
Wenn du deiner unterdrückten Wut erlaubst, da zu sein, verwandelt sich Druck in Atem.
Enge in Weite. Lähmung in Lebendigkeit.
Du darfst wütend sein.
Du darfst fühlen, was du fühlst.
Du darfst deine Stimme zurückholen – leise oder laut.
Denn Wut ist kein Zeichen von Schwäche.
Sie ist ein Zeichen dafür, dass du dich selbst achtest.
Dass du lebendig bist und dass du bereit bist, wieder ganz bei dir anzukommen.
Mein Fazit:
Nimm deine Wut, wie sie ist. Nimm sie an, aber verliere dich nicht in ihr. Lass deine Wut dir zeigen, wohin du deinen Blick jetzt hinwenden darfst. Sie unterstützt dich, sie schützt dich.
Wie gehst du mit deiner Wut um? Wie hast du das in der Vergangenheit getan und wie möchtest du das in Zukunft tun?
Ich freu mich über den Austausch mit dir, da wir immer auch aus den Erfahrungen der anderen lernen dürfen.
Deine Kirsten
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