Jetzt ist es fast so weit und ich erreiche einen weiteren Meilenstein in meinem Leben.

Was der Meilenstein ist? Mein 50zigster Geburtstag steht in diesem Monat an und ich denke „Boah, ein halbes Jahrhundert!“. Das ist schon eine Zahl, aber sie macht mir keine Angst. Ich freue mich auch schon drauf.

Als ich 40ig wurde wollte ich nicht feiern, einfach weg und die Zeit mit meinem Mann verbringen. Es ist zwar nur eine Zahl, aber das war irgendwie komisch. Ich kann nicht mal genau sagen, warum ich dieses Gefühl hatte. Es war einfach so und es war gut so. Damals waren wir im Elbsandsteingebirge und es war so wunderschön. Die Natur ist einfach etwas, wo ich meine Akkus wieder aufladen kann.

Jetzt ist es anders, denn die Freude überwiegt. Aber feiern werde ich ihn wieder in Zweisamkeit und diesmal geht es nach Portugal. Es sind zwar „nur“ 7 Tage und ich habe mir vorgenommen, dass ich mir keinen Stress machen will. Wir wollen uns in diesen Tagen erholen, aber auch mal schnuppern, ob Portugal für uns als Ziel zum Auswandern etwas wäre. Ich bin schon gespannt und es sind nur noch ein paar Tage, bis es dann losgeht.

Nun spricht sie auch noch vom Auswandern.

Ja das Thema hat sich während unseres 2. Urlaubs auf Zypern aufgetan. Als wir letztes Jahr aus Bali zurückkehrten, da zog mir mein Mann Martin doch etwas den Boden unter den Füßen weg, als er mir so beiläufig sagte, dass er am liebsten alles hinwerfen wollen würde.

Mein erster Gedanke war: „Das kannst du doch nicht machen!“

Warum sollten wir das nicht machen können? Naja, für mich ist das nicht ganz so einfach. Hier habe ich gewisse Sicherheiten, die im Ausland – wo auch immer es dann hingehen wird – dann erstmal weg wären. Das Unbekannte macht mir doch Angst.

Ich möchte immer am liebsten alles wissen, und zwar ganz genau. Was kommt auf mich zu, was muss ich beachten oder wie ist das dann so allein in einem fremden Land. Ich will immer wissen, wann genau was wo passieren wird bzw. auf mich zukommt – zumindest so grob.

Dazu kommen die Dinge, die ich hier zurücklassen – loslassen – darf bzw. muss. Klar kann vieles ersetzt werden, denn je nachdem, wo es uns letztendlich hinziehen wird, können wir z. B. die Einrichtung, Küchengeräte, evtl. das Auto nicht mitnehmen. Und immer im Hinterkopf, dass es Familienmitglieder gibt, die nicht mehr die jüngsten sind.

Für mich ist daher zuerst wichtig, wohin es denn letztendlich gehen wird.

Wenn ich wüsste, dass es z. B. nach Italien geht, dann könnte ich mich präziser orientieren. Sprache (Englisch und/oder italienisch lernen), Führerschein, Miete/Kauf, Umzug und vieles mehr, was mit einer Auswanderung auf einen zukommt.

Nun geht es über die Osterfeiertage nach Portugal und wir schauen, wie es uns dort gefällt – wir waren noch nie dort – und ob es als Ziel in Frage kommen würde.

Auf meiner bisherigen Liste steht Zypern, Italien und Bali. Wobei mir bei Bali einfach die Entfernung etwas Kopfzerbrechen bereitet, und ganz großes Unbehagen habe ich bei der Vorstellung an die vielen Tiere (Affen, Schlangen, Spinnen, etc). Auf Zypern fährt man links und auch davor habe ich ebenfalls großen Respekt, da ich es gewohnt bin rechts zu fahren (ich habe das bislang nicht ausprobiert). In Urlaubsländern mit dem Auto zu fahren habe ich bislang tunlichst vermieden.

Warum das so ist? Weil ich mir die schlimmsten Szenarien vorstelle und mir ausmale, was alles Schlimmes passieren könnte. Ob das jemals passieren wird, das spielt dabei keine Rolle. Es spielt auch keine Rolle, ob mir bewusst ist, dass die wenigsten dieser Dinge passieren werden. Mein Unterbewusstsein gaukelt mir hierbei vor, dass es alles unsicher ist und ich da so vielen Gefahren ausgesetzt bin. Auch hier in Deutschland bin ich Gefahren ausgesetzt, aber hier mache ich mir solche Gedanken nicht.

Ich kann mir jetzt auch gut vorstellen, dass sich einige, die das hier lesen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mich nicht verstehen können (Interpretation von mir!). Während ich das hier so aufschreibe, kann ich selbst nicht ganz nachvollziehen, warum ich meiner Vorstellungskraft, die ich scheinbar doch habe, so viel Macht über mich und mein Leben gebe.

Oh doch, ich weiß es, und zwar macht sich hier mein hoher Neurotizismus (Volatilität/Rückzug – im Deep Ocean) bemerkbar. Hier wird die Angst geschürt, aber genau mit diesem Wissen und den vielen Tools, die ich in meinem Werkzeugkoffer habe, darf ich mal wieder arbeiten.

Es tut gut, hier alles immer wieder aufzuschreiben, zu reflektieren und dabei selbst festzustellen, was ich gerade brauche und was mir helfen könnte – in diesem Fall die Angst vor diesen Szenarien – loszulassen.

Der nächste Schritt wäre somit, was kann ich tun, damit diese Angst ihren Schrecken verliert? Ich werde mir überlegen, welche noch so kleinen Schritte mir helfen könnten, dass es mir nichts mehr ausmacht oder es mir nicht mehr schwerfällt mich darauf einzulassen.

Das kann ich auf alle Lebensbereiche übertragen und so die nächsten weiteren Schritte für meine Lebensreise planen.

Hast du vielleicht ähnliches schon erlebt oder kommen dir manche Beispiele bekannt vor. Ich freu mich wieder auf den Austausch mit dir.

Deine Kirsten

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